Der ehemalige japanische Premierminister und Abgeordnete von Japans Repräsentantenhaus Shinzo Abe wurde am Vormittag des 8. Juli in der japanischen Stadt Nara niedergeschossen. Nachdem er zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden war, erlag der 67-Jährige dort seinen Verletzungen.
Die Regierung der Republik China (Taiwan) und die Bevölkerung des Landes sind durch diesen tragischen Vorfall tief schockiert und betrübt. Zusätzlich zu der schärfsten Verurteilung dieses durch nichts zu rechtfertigenden Gewaltakts spricht das Außenministerium in Taipeh zum Ableben des ehemaligen Premierministers Abe Taiwans tiefempfundenes und aufrichtigstes Beileid aus.
Das Außenministerium wies das Wirtschafts- und Kultur-Repräsentativbüro Taipeh (Taipei Economic and Cultural Representative Office, TECRO) in Japan an, der japanischen Regierung im Namen von Staatspräsidentin Tsai Ing-wen, Außenminister Jaushieh Joseph Wu und dem Vorsitzenden des Verbandes der Taiwan-Japan-Beziehungen (Taiwan-Japan Relations Association, TJRA) Su Jia-chyuan zu kondolieren.
Die tiefste Anteilnahme und das von Herzen empfundene Mitgefühl der Regierung und Bevölkerung von Taiwan wurden ferner durch das Taipeh-Büro des Austauschverbandes Japan-Taiwan (Japan-Taiwan Exchange Association, JTEA) übermittelt. Es sei Taiwans aufrichtiger Wunsch, dass der frühere Premierminster Abe in Frieden ruhen und dass seine Familienangehörigen in diesen Stunden der Trauer Trost finden mögen.
Der frühere Premierminister Abe war ein international angesehener politischer Führer. Wegen seiner lebenslangen Hingabe für die Verteidigung der Ideale Freiheit, Demokratie und Widerstand gegen autoritäre Expansion hatte er weithin Verehrung erfahren. Ex-Premier Abe hatte bei zahlreichen Anlässen auf internationalen Veranstaltungen für Taiwan das Wort ergriffen und an die Weltgemeinschaft appelliert, Taiwan zu unterstützen und gemeinsam demokratische Werte zu schützen.
Abe war ein unschätzbarer demokratischer Verbündeter und standhafter Freund Taiwans. Während seiner Amtszeiten als Premierminister förderte er entschlossen freundschaftliche Beziehungen zwischen Taiwan und Japan. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt brachte er unermüdlich Unterstützung für Taiwan zum Ausdruck.
So trat er beispielsweise auf einem Forum im Dezember 2021 für Taiwan ein und erklärte, „ein Taiwan-Notfall wäre ein Notfall für Japan und auch für die Allianz zwischen Japan und den USA“. In diesem Jahr rief er nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine alle Beteiligten dazu auf, von strategischer Uneindeutigkeit abzurücken und keinen Zweifel daran zu lassen, dass man Taiwan verteidigen werde.
Der tragische Tod des ehemaligen japanischen Premierministers Abe ist ein ungeheurer Verlust für Japan, Taiwan und die globale Gemeinschaft von Demokratien. Die taiwanische Regierung ist diesem großen Staatsmann für seine Bemühungen und Beiträge, die Beziehungen zwischen Taiwan und Japan voranzubringen, in alle Ewigkeit dankbar.
—Quelle: MOFA No. 166 / Taiwan Japan Relations Association, 07/08/2022
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com